Förderprogramme


Die Europäische Union bietet reichhaltige EU-Fördermittel für verschiedene Einsatzzwecke. Dabei werden sehr große Fonds aufgelegt, die mit Verwaltungen der Mitgliedsländer Zuschüsse und Fördermittel für Projekte bis hin zur persönlichen Berufsförderung finanzieren.

Der ESF ist der Europäische Sozialfonds. Mit ca. 10 Prozent des EU-Haushalts kann der ESF Enormes bewegen. Arbeitspätze, Qualifizierung, Wissenschaft und viele weitere Themen sind in diesem Strukturfonds abgebildet und können als Fördermittel für verschiedene Zwecke abgerufen werden. In Deutschland werden über den ESF Förderprogramme der unterschiedlichsten Ministerien finanziert. Das Bildungs- und Forschungsministerium beispielsweise finanziert Bildungsprämien für Qualifikationen. Über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erfolgen Förderungen für Frauen bis zur Jugendarbeit und Schulangeboten. Über das Wirtschaftsministerium laufen Programme für ein verbessertes Know-How in Unternehmen bis zur Vergabe von Zwischenfinanzierungen. Sehr breit, sehr komplex.

Der EFRE ist der Europäische Fonds für regionale Entwicklung – oft auch als europäischer Regionalfonds bezeichnet. Regionen, die deutlich unter dem Durchschnitt der EU und der jeweiligen Staaten liegen, erhalten Hilfe bei der Weiterentwicklung. Das kann Infrastruktur sein, etwa Straßen, Internet oder Schienen. Das können Bildungsangebote oder Wohnraum sein. Neue Arbeitsplätze oder der Umbau von Regionen in einem Strukturwandel finden ebenfalls Unterstützung. Dazu kommen ausdrücklich Hilfen für die staatenübergreifende Kooperation – von Kommunen oder Bundesländern bis hin zu Unternehmen.

Der Kohäsionsfonds unterstützt Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur in Ländern, die unter 90% des durchschnittlichen Bruttonationaleinkommens (berechnet pro Person) liegen. Das ist aber kein Freibrief. Die Staatsverschuldung muss unter bestimmten Grenzwerten liegen. Als Konsequenz bekommt beispielsweise das komplett überschuldete Griechenland idR keine Kohäsionsmittel.

Zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie der Existenz der Bauern dient der Europäischer Garantiefonds für die Landwirtschaft EGFL. Neben annehmbaren Preisen für Agrarprodukte sind auch Förderungen für neue Anbauverfahren oder Hilfe bei Ernteausfällen möglich.

Dann hätten wir noch den ELER, Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Hier geht es um alle Arten von ökolögischen Einflüssen bis hin zur Armutsbekämpfung auf dem Land. Ziel sind vor allem Naturschutz, eine intelligente und nachhaltige Nutzung von Ressourcen sowie ein lebenswertes wie auskömmliches Bestehen der großen Flächen im Vergleich zu etwa Städten und Ballungsräumen.

Der Europäische Fischereifonds EFF; entwickelt und unterstützt Programme rund um Ökologie und Wirtschaft speziell im Bereich Meere und Küsten.

Relativ neu sind die Fonds JASPER, JEREMIE;, JESSICA, JASMINE. JASPERS greift bei Finanzierungen und Planungen rund um gemeinsame Projekte. JEREMIE unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei Finanzierungen. JESSICA ist für die Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten und Entwicklungen primär in Städten zuständig. JASMINE unterstützt kleine und kleinste Kredite.

Auch für Notfälle ist vorgesorgt. Der Solidaritätsfonds der Europäischen Union (EUSF) beinhaltet in der Regel 1 Mrd EUR und dient der Soforthilfe etwa bei Naturkatastrophen oder sonstigen Schadensereignissen. Wichtig: Das gilt nicht für private Schäden, sondern dient der schnellen Instandsetzung von Infrastruktur, für Notunterbringungen und sonstige öffentliche Aufgaben.

EU-Beitrittskandidaten erhalten Hilfen durch den IPA, Instrument für Heranführungshilfe. Hier geht es vor allem um Stärkung von Demokratien, Angleichung und Handel mit der EU, Infrastruktur und Entwicklung des ländlichen Raums.