Klingt komplizierter, als es ist und wird doch wieder komplizierter. Jeder Staat der EU kann kleinere Fördersummen und limitierte Förderprogramme ohne Rücksprache mit der Europäischen Union, genauer der EU Kommission, eigenständig verwalten und gewähren. Bis zum Jahr 2020 können allgemein Firmen in Deutschland durch verschiedene Programme bis zu 200.000 EUR Zuschüsse pro 3 Steuerjahre erhalten. Ausnahmen sind Landwirtschaft und Transport. Dort sind 100.000 EUR, beziehungsweise 15.000 EUR als Grenzen vorgesehen. 200.000 EUR sind auch für Existenzgründer möglich.

Die Frage ist jetzt, ob man Programme aus dem Bereich De Minimis wählt oder lieber besser ausgestattete Förderprogramme nimmt und diese ggf. auch zeitlich oder nach beispielsweise Entwicklung und Prototypenbau bei einem Mittelständler trennt. Knackpunkt bei De Minimis ist die gesamte Investitionshöhe über ein paar Jahre gerechnet. Wer das falsche Förderprogramm wählt, verbaut sich weitere Hilfen für bis zu 3 Jahre. Genau so sind oft Beratungsleistungen (auch für Fördermittel!) bezuschussbar – aber eben nicht unendlich. Es kommt auf eine möglichst geschickte Kombination an.

Und nun wird es doch noch sehr kompliziert, es geht um Förderquoten und den zeitlichen Verlauf. Viele Programme haben unterschiedliche Prozentsätze für den an sich gleichen Verwendungszweck. 40% Zuschuss oder 60% Zuschuss ist beispielsweise der Unterschied zwischen ZIM und KMU Innovativ. In den neuen Bundesländern sieht dies noch einmal anders aus. KMU Innovativ kann nur zu 2 Stichtagen im Jahr eingereicht werden. Die Prüfungsphase dauert ungefähr 2 Monate. ZIM kann jederzeit eingereicht werden und in ca. 6 Wochen liegt der Entscheid vor (Vorsicht zu Jahresbeginn, da kann es etwas länger dauern). Halt, da war doch was mit 3 Jahren bei De Minimis? Richtig. In Deutschland wird De Minimis konsequent vom 1. Januar bis zum 31. Dezember abgerechnet. Wer hier ungeschickt arbeitet, kann sowohl von der Förderquote, wie auch vom zeitlichen Ablauf daneben liegen. Das war jetzt nur ein einfaches Beispiel für 2 Förderprogramme. Und das Unternehmen fällt vielleicht in Ausschlüsse der De Minimis Regel für bestimmte andere Programme. In der Praxis kann es durchaus noch bessere und attraktivere Ansätze geben.